Altena. Der Verein Altena Stadtmarketing hat eine neue Vorsitzende: Melanie Jens, in der Stadtverwaltung zuständig für Tourismus und Kultur, steht jetzt auch an der Spitze des Stadtmarketings. Sie löst Alexander Schmitz ab, der nach sechs Jahren nicht wieder für den Vorsitz kandidierte.
„Ich danke für das Vertrauen in all den Jahren, ich habe die Arbeit gerne gemacht und wünsche dem neuen Vorstand, dass er die Ziele des Vereins weiterverfolgt“ – mit diesen Worten verabschiedete sich Alexander Schmitz am Donnerstagabend (31. März) bei der Mitgliederversammlung in der Burg Holtzbrinck als Vorsitzender. Nach mehr als 20 Jahren im Verein und sechs Jahren als deren Vorsitzender, in denen er häufig eher als Eventmanager und Mädchen für alles tätig war, denn als klassischer Vereinsvorsitzender, reklamierte der Geschäftsinhaber aus der Kirchstraße eine Pause für sich: Er müsse aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten.
Von der Versammlung gab es kräftigen Beifall; von den Vorstandskollegen Blumen und Schokolade zum Abschied. Und auch Schmitz‘ Ehefrau wurde bedacht – weil sie ihren Mann habe so oft entbehren müssen für die Vereinsarbeit.
Bei den anschließenden Neuwahlen gab es eine Kampfabstimmung: Als neue Vorsitzende waren Melanie Jens von der Stadtverwaltung und Manfred Haupt, Vorstand der Altenaer Baugesellschaft (ABG), vorgeschlagen worden. Bei der Wahl setzte sich Melanie Jens mit 17 Stimmen gegen Manfred Haupt, auf den vier Stimmen entfielen, durch; drei Mitglieder enthielten sich. Mit ihrer Wahl liegen bei Melanie Jens jetzt die Bereiche Tourismus, Kultur und Stadtmarketing in einer Hand; Jens ist seit 1. Februar bereits Kulturbeauftragte der Stadt und im Rathaus auch für Tourismus und den Erlebnisaufzug zur Burg zuständig.
Den Vorstand komplettieren: Björn Braun, der mit 16 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen zum 2. Vorsitzenden (bisher 3. Vorsitzender) gewählt worden ist, und Kai Finkernagel (21 Ja-Stimmen, eine Enthaltung) als neuer 3. Vorsitzender. Die bisherige 2. Vorsitzende Ulrike Betzler-Hüttemeister kümmert sich künftig allein um die Finanzen: Sie wurde mit 20 Ja-Stimmen und einer Enthaltung zur neuen Schatzmeisterin gewählt.
Ebenfalls neu im Vorstand ist Kai Spelsberg, Gastronom vom Drescheid und Geschäftsinhaber an der Lennestraße; er ist als Kassierer für die laufenden Finanzgeschäfte des Vereins zuständig. Als Kassenprüfer sind künftig Heike Thul-Woelke und Ralf Springob tätig.
Dass der bisherige Vorstand den Verein in guten und geordneten finanziellen Verhältnissen übergibt, gaben die Zahlen in den Jahres- und Geschäftsberichten der Jahre 2020 und 2021 wieder. Am Vortag der Versammlung (30. März) lag der Kontostand bei rund 16.000 Euro, die Rücklagen bei 3.600 Euro und nochmals rund 16.000 Euro sind noch in den Gutscheinen „Altenaer Taler“ im Umlauf. Die Kassenprüfer Jan Slejfir und Rainer Grüger bescheinigten eine ordnungsgemäße und einwandfreie Kassenführung.
Die guten Bestände liegen auch darin begründet, dass wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang „keine Großveranstaltungen durchgeführt werden konnten“, wie Alexander Schmitz im Rechenschaftsbericht herausstellte. Die Premiere der „Altenaer Wintermeile“ 2021 musste sogar vorzeitig wegen der Corona-Beschränkungen beendet werden.
Flohmarkt und Altenaer Wintermeile
Den Ausblick, den die neue Vorsitzende Melanie Jens gab, ließ allerdings erkennen, dass der Verein hofft und plant, wieder mehr Aktivitäten zeigen zu können. So soll in diesem Jahr, nach zweijähriger Corona-Pause, am 3. Oktober (Montag/Tag der deutschen Einheit) wieder der traditionelle Flohmarkt in der Innenstadt stattfinden; für Sonntag, 2. Oktober, hat der Verein bei der Stadt einen verkaufsoffenen Sonntag beantragt. Im November ist ein Krimi-Dinner in der Stadtbücherei in Zusammenarbeit mit der Bücherei geplant. In der Vorweihnachtszeit soll es eine Neuauflage der Altenaer Wintermeile oder des Weihnachtsmarkts inklusive eines verkaufsoffenen Sonntags am 4. Dezember geben.
Als Projekte, die der Stadtmarketing-Verein angehen will, zählte Melanie Jens eine Neuauflage der „Altenaer Taler“, mehr Digitalisierung (Onlinebuchungen u. ä.), Aktionen auch in den Stadtteilen und verstärkt Kooperationen mit anderen Institutionen und Vereinen an. „Wir wollen mehr mit ganzstädtischen Events arbeiten“, sagte Jens.
Zum Ende der Versammlung entstand eine Generaldebatte darüber, dass die Innenstadt attraktiver gemacht werden müsse („Mehr Sauberkeit“, „gemeinsame Kernöffnungszeiten“), wie Burg-Besucher dazu gebracht werden können, mehr Geld in der Stadt auszugeben und wie mit den Leerständen (Stapel-Center, ehemals Neuhaus, Bauruine der Fritz-Berg-Stiftung) umzugehen sei. Dabei verteidigte Bürgermeister Uwe Kober, dass der Stadt bei privaten Gebäude die Hände gebunden seien; er versicherte aber, dass im Hintergrund viele Gespräche um Verbesserungen geführt würden.
Zum Schluss gab es nochmals kräftigen Beifall für den bisherigen Vorsitzenden Alexander Schmitz. Jan Slejfir brachte den Dank auf den Punkt: Schmitz‘ habe die Arbeit für den Verein mit „großer Kraft und enormem Willen, etwas zu verändern“ angefangen und auch durchgehalten.