Altena. „Achtung Jagd“ war heute Morgen (28. Dezember 2023) auf einem Absperrgitter zu lesen, das an der Eileringser Straße kurz nach dem Ortsausgang Altena aufgestellt war. Und was jetzt, anhalten und umdrehen? „Nein, man kann weiterfahren, sollte aber noch aufmerksamer sein als sonst“, verdeutlicht Thomas Klein von der Unteren Jagdbehörde des Märkischen Kreises. Dieses Hinweisschild mache auf eine Bewegungsjagd aufmerksam, die gerade in diesem Gebiet stattfindet. „Und das bedeutet, dass aufgescheuchtes Wild über die Fahrbahn laufen könnte.“
Diese Hinweisschilder sollten auf jeden Fall von Spaziergängern und Autofahrern ernst genommen werden. Denn sie dienten der Verkehrssicherung. Bei einer Bewegungsjagd werde das Wild „hoch gemacht“. Meint, die Wildtiere werden von den Jägern und ihren Hunden in Bewegung gebracht. Dabei könnten Wildtiere, aber auch die Jagdhunde überraschend Straßen überqueren. Deswegen sollten Autofahrer auf jeden Fall die Geschwindigkeit drosseln, um Unfälle zu verhindern.
Doch nicht nur Tiere, die plötzlich Straßen queren könnten, stellten eine Gefahr dar. Bei der Jagd werde geschossen und das mache Lärm. Spaziergänger mit Hunden sollten diese Gebiete meiden, denn nicht jeder Hund sei schussfest. Ebenso betroffen seien Reiter, denn Pferde sind Fluchttiere und seien nicht immer an Schussgeräusche gewöhnt.
Das Ziel: Wildbestände effektiv zu reduzieren
Die Jagdpächter veranstalteten diese Jagden in eigener Verantwortung. „Und zwar im Sinne der Allgemeinheit“, so Klein weiter, „um die Bestände von Wildtieren effektiv zu reduzieren.“ Reh- und Damwild sowie Wildschweine vermehrten sich in unserer Kulturlandschaft aufgrund der Klimabedingungen und der guten Nahrungssituation stark. Allein das Wildschwein könnte ohne Jagd seine Bestände jährlich verdreifachen. Die Folge wären große Schäden in Wäldern und auf landwirtschaftlichen Flächen. Zudem könnten sich Tierseuchen, wie etwa die Schweinepest schnell ausbreiten.
Klein berichtet, dass für die Jagdteilnehmer strenge Sicherheitsvorschriften gelten. Angefangen bei Sicherheitskleidung in Signalfarben über eine Einweisung für jeden Jäger bis hin zur Festlegung von Schussbereichen. Grundsätzlich gelte: „Die Kugel darf nur in Richtung Boden abgefeuert werden, niemals in Richtung von Menschen, Siedlungen oder Verkehrswegen.“