Altena. Der Großbrand in Altena-Mühlenrahmede, bei dem ein Wohnhaus am vergangenen Samstag weitgehend zerstört wurde, hat nicht nur materiellen Schaden angerichtet. Für die betroffenen Familien ist diese Erfahrung eine enorme emotionale Belastung. In solchen Momenten ist es wichtig, dass Menschen nicht allein gelassen werden – und genau deswegen war die Notfallseelsorge im Einsatz.
Am Tag des Brandes war Uwe Krause, Gemeindepfarrer in Altena-Dahle, als Notfallseelsorger im Einsatz. Sein Auftrag war klar: Zuhören, Gespräche anbieten, begleiten – einfach da sein. „Dieser Brand ist für die Betroffenen ein tiefgreifendes Erlebnis, sie stehen unter Schock, da sind wir gefragt“, erklärte Krause am Sonntagabend im Gespräch mit LOKALSTIMME. Notfallseelsorger wir er werden von Feuerwehr oder Rettungsdienst bei besonders belastenden Ereignissen hinzugezogen, um den direkt Betroffenen psychosozialen Beistand zu leisten. Krause und andere Notfallseelsorger sind Teil der sogenannten Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). Sie sind ausgebildet, um in Krisen Erstversorgung auf seelischer Ebene zu leisten – dabei ist es wichtig, dass sie in den ersten Stunden nach dem Ereignis da sind.
Notfallseelsorge – Warum diese Hilfe so wertvoll ist
Die Notfallseelsorge ist kein therapeutischer Dienst im klassischen Sinne, sondern „Erste Hilfe für die Seele“. „Wir übernehmen mit unserem Angebot die psychologische Erstversorgung„, verdeutlicht Krause. Nach dem Einsatz müssten sich die Betroffenen bei Bedarf in Weiterbehandlung bei Therapeuten oder Ärzten begeben. „Durch unsere Präsenz direkt nach dem Feuer bieten wir den Betroffenen einen geschützten Raum, um das Erlebte zu verarbeiten, ihre Gefühle auszusprechen, ihnen einfach in Ruhe zuzuhören.
Gemeinschaft trägt mit – Spendenaktion mit großer Beteiligung
In diesem Fall in Mühlenrahmede seien Familie und Freunde der Betroffenen ebenso vor Ort gewesen, um zu helfen und um den Menschen, deren Zuhause nicht mehr bewohnbar ist, Unterschlupf zu bieten. „Das ist toll“, sagte Krause, aber das sei nicht immer so. Zudem haben zwei Freundinnen sich darum gekümmert, dass auf der Internetplattform „GoFundMe“ eine Spendenaktion gestartet wurde. Der wurde auch in den Sozialen Netzwerken gepostet und geteilt. All das hilft nicht nur finanziell beim Wiederaufbau des Zuhauses, sondern gibt auch ein starkes Signal: „Wir stehen hinter euch“. Und heute bis kurz nach 19 Uhr waren bereits 85 Prozent des Zielbetrages erreicht, mehr als 100 Spenden wurden geleistet, über die sich die Betroffenen sehr freuen. Wer noch helfen möchte, findet die Spendenaktion hier.



