Altena. Dem langjährigen Bürgermeister von Altena und dem ehemaligen Bundestags- sowie Europaabgeordneten Günter Topmann zu Ehren hat am Montag (14. Oktober 2024) eine Sondersitzung des Rates stattgefunden. Rund 50 Gäste waren in die Burg Holtzbrinck gekommen, um dem im Alter von 90 Jahren verstorbenen SPD-Politiker zu gedenken.
Mit einer Mischung aus Wehmut und Dankbarkeit versammelten sich Familie, Freunde und Weggefährten in Altena, um von Günter Topmann, der fast drei Jahrzehnte als Bürgermeister die Geschicke der Burgstadt gelenkt hatte, Abschied zu nehmen. Die Gedenkfeier begann mit etwas Verspätung – Jürgen Gramke, einer seiner langjährigen Wegbegleiter, war noch auf der Autobahn unterwegs, während der frühere SPD-Vizekanzler Franz Müntefering sich krankheitsbedingt entschuldigen ließ.
„Günter prägte unser Leben“
Bürgermeister Uwe Kober begrüßte die Gäste und verdeutlichte: „Jeden Tag laufe ich an seinem Bild vorbei. Günter war nicht nur ein Bürgermeister, er war ein Mensch, der unser Leben geprägt hat – voller Hingabe und Verantwortungsbewusstsein.“ Fast drei Jahrzehnte stand Günter Topmann an der Spitze Altenas. Sein Wirken für die Stadt sei tief verwurzelt in der Liebe zu seinen Mitbürgern und dem europäischen Gedanken, so Kober. Zahlreiche seiner Projekte und Entscheidungen haben das heutige Altena nachhaltig geprägt. „So schwer der Abschied auch ist, lassen sie uns gemeinsam nach vorne blicken und sein Vermächtnis, das Beste für unsere Stadt zu wollen, weiterleben.“ Kober wünschte der Familie viel Kraft und war sich sicher, dass „Günter jetzt von einem besseren Ort auf seine Stadt schaut“.
Anstelle Münteferings richtete Grünen-Politiker Oliver Held, Freund der Familie Topmann , einige Worte an die versammelten Gäste. Er teilte einige persönliche Gedanken und Erinnerungen an Günter Topmann. 1989 sei er als junger aufstrebender Politiker Topmann zum ersten Mal begegnet. „Ich fühlte mich damals sehr schlau und glaubte, vieles besser zu wissen“, erinnerte sich Held. Doch Topmann, der es liebte, rhetorische Auseinandersetzungen zu führen, auch gerne laut, habe ihn in seiner freundlichen, aber scharfzüngigen Art in die Schranken gewiesen. Held beschrieb Topmann so: „Er hörte genau zu und argumentierte präzise. Wenn jemand Lücken ließ, stach er mit feiner Ironie und spitzen Bemerkungen genau dort hinein.“ Trotz dieser intellektuellen Sparringsrunden habe sich aber im Laufe der Jahre eine gewinnbringende Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Und: „Ich habe viel von ihm gelernt.“
„Ein Mann der klaren Haltung und des Mutes“
Dann war es an Jürgen Gramke, ehemaliger Stadtdirektor Altenas und einer der engsten politischen Wegbegleiter von Topmann, das Wort zu ergreifen. In seiner Rede hob Gramke hervor, wie wichtig Topmanns Streben nach Bürgernähe war. „Günter war ein Mann der klaren Haltung und des Mutes“, sagte Gramke. „Er hat es geschafft, die Stadt nicht nur infrastrukturell, sondern auch kulturell und sozial voranzubringen.“ Besonders beeindruckend für ihn war, dass Topmann, obwohl er nur die Volksschule besuchen konnte, sich durch harte Arbeit und unermüdlichen Einsatz zu einer herausragenden politischen Persönlichkeit entwickelte.
Die Gedenkfeier, die musikalisch von der jungen Pianistin Melanie Czarny begleitet wurde, schloss mit den Worten von Uwe Kober, der an den Menschen Günter Topmann erinnerte, der hinter dem Amt des Bürgermeisters und Politikers stand. „Günter war ein Geschenk für diese Stadt. Wir werden ihn nicht vergessen – sein Vermächtnis, sein Kampfgeist, seine Liebe zur Stadt und den Menschen. Danke Günter.“