Altena/Iserlohn. Neue Geschäftsführerin der Stadtwerke Altena wird Katrin Brenner. Die ehemalige CDU-Bürgermeisterkandidatin in Iserlohn soll die Nachfolge von Hendrik Voß antreten, der das Unternehmen verlässt.
Am Dienstagabend (29. März) hat die Gesellschafterversammlung die Nachfolge beschlossen; am Mittwochvormittag (30. März) ist die Belegschaft darüber informiert worden.
Katrin Brenner kommt, wie 2019 Hendrik Voß, vom Recycling-Riesen Remondis in Lünen; die Mendenerin ist dort Geschäftsführerin der Wassersparte („Remondis Aqua“), die als Spezialgesellschaft zur Remondis-Gruppe gehört. Sie wird die erste Frau an der Spitze der Stadtwerke Altena.
Streit mit dem Bürgermeister
Bevor Katrin Brenner 2017 zu Remondis wechselte, hatte sie eine bewegte berufliche Laufbahn hinter sich. Im gleichen Jahr war sie zuvor als 1. Beigeordnete der Stadt Iserlohn nach einer heftigen, öffentlich geführten Auseinandersetzung mit dem damaligen Bürgermeister Peter Paul Ahrens (SPD) vom Stadtparlament nicht wiedergewählt worden und ist als Kommunalbeamtin in Pension gegangen. Als Beigeordnete war sie in der Iserlohner Verwaltungsspitze für die Bereiche Schule, Soziales und Jugend zuständig.
Zwei Jahre zuvor, bei der Kommunalwahl 2015, war Brenner als Spitzenkandidatin der Iserlohner CDU ins Rennen um das Bürgermeisteramt gezogen. Ihr Wahlkampf machte überregional Schlagzeilen, weil sie in einem Werbefaltblatt ein Foto von sich und dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden und Vizekanzler Franz Müntefering abgedruckt hatte. Nachdem der Journalist und Reporter Joachim Karpa („Westfalenpost“) darüber berichtet hatte und herauskam, dass Müntefering keine Einwilligung zu der Verwendung des Fotos in der Wahlwerbung der CDU gegeben hatte, wurde der Flyer nicht mehr verteilt.
Wahlsieg 2015 verpasst
Im ersten Wahlgang landete Katrin Brenner als CDU-Kandidatin zwar vor SPD-Amtsinhaber Peter Paul Ahrens, verfehlte aber die absolute Mehrheit und verpasste den Wahlsieg: In der Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten drehte SPD-Mann Ahrens die Platzierung um und erreichte mit 51,2 Prozent seine Wiederwahl; Brenner blieb mit 48,8 Prozent der undankbare zweite Platz. Nach dieser Wahlauseinandersetzung galt das Verhältnis zwischen Bürgermeister und der 1. Beigeordneten für unüberbrückbar gestört und gipfelte zwei Jahre später im ungewollten Abgang von Brenner aus dem Iserlohner Rathaus.
Katrin Brenner – Mutter von zwei Söhnen – hatte zuvor, nach der Ausbildung beim Märkischen Kreis, in der Iserlohner Verwaltung Stufe für Stufe die Karriereleiter erklommen: Einstieg 1993 ins Sozialamt, später Wechsel ins Hauptamt, Aufbau eines Kommunalen Immobilien-Managements (KIM), dabei berufsbegleitend Erwerb eines Diploms als Betriebswirtin, später eines Bachelor-Abschlusses, in der Verwaltung Aufstieg in die Verwaltungsspitze als 1. Beigeordnete – bis zur schrittweisen Entmachtung ab Frühjahr 2017, die in der Nicht-Wiederwahl gipfelte.
Wechsel in die Privatwirtschaft
Es folgte der Wechsel in die Privatwirtschaft zu Remondis, einem der weltweit größten Unternehmen der Kreislauf- und Wasserwirtschaft mit zahlreichen Spezialgeschäftsfeldern.
Katrin Brenner übernimmt die Stadtwerke-Geschäftsführung in Altena von Hendrik Voß, der bereits im November vergangenen Jahres seinen Abschied angekündigt hatte; Voß wechselt zurück in die Privatwirtschaft und arbeitet künftig näher an seinem Heimat- und Wohnort Hamm.