Altena. Vor rund vier Jahren stand das Netter Dömchen in Altena zum Verkauf. Die Stadt wollte sich von dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude trennen. Doch ein Zusammenschluss engagierter Bürger aus der Nette verhinderte den Verkauf und setzte sich dafür ein, dass das kleine Bauwerk zum Bürgertreff wird.
Besonders aktiv waren dabei Mario Schröder, Stefan Möller und Patrick Hochstein. Die drei Männer schlossen sich zum Bürgertreff Netter Dömchen zusammen und machten deutlich, dass sie sich um die Hege und Pflege des alten Bauwerks kümmern wollen. Unterstützt wurden sie bei der Realisation ihrer Idee von Thomas Roberg, Bürgermeister Uwe Kober sowie Altena Denkmalpfleger Jürgen Wagner.
Insgesamt kümmern sich heute sieben Männer um das Netter Dömchen: Sie halten es instand, sorgen für Ordnung und machen Werbung für ihr Netter Dömchen. Denn ihr größter Wunsch ist es, das charmante Bruchsteinhäuschen dauerhaft mit Leben gefüllt wird. „Es soll ein Ort der Begegnung sein“, sagen die Initiatoren. Ob zum Knobeln, Karten spielen, Stricken oder einfach zum gemütlichen Plausch – alles sei möglich. Schon jetzt gibt es regelmäßige Angebote: Der „Risikoclub“ trifft sich einmal im Monat im Netter Dömchen. Zudem findet jeden zweiten Montag ab 18 Uhr ein offener Generationentreff statt. Dennoch wünschen sich die Ehrenamtlichen noch mehr Resonanz und Besucher.
Ein Haus mit langer Geschichte
Das Netter Dömchen ist ein Bauwerk mit tiefen Wurzeln in der Altenaer Stadtgeschichte. Erstmals erwähnt wurde es im Jahr 1386, hundert Jahre später – 1486 – als Marienkapelle. 1803 wurde das Gebäude umfassend renoviert und erhielt dabei weitgehend sein heutiges Erscheinungsbild. Da die Glocken der Kirche im Lennetal früher nicht bis in die Nette zu hören waren, übernahm die Glocke des Netter Dömchens eine wichtige Funktion: Sie kündigte die Morgen-, Mittags- und Abendzeiten an, außerdem die Sonn- und Feiertage sowie die Vorabende hoher kirchlicher Feste. Diese Glocke ist bis heute intakt.
Seit dem 16. Jahrhundert diente das Netter Dömchen den Bewohnern der Nette zudem als Versammlungslokal – quasi als „Rathaus der Nette“. Später wurde es zeitweise als Schule genutzt und bis 1950 sogar als Wohnraum. In den letzten Jahrzehnten fanden dort unter anderem die Treffen der Reservistenkameradschaft statt.
Tag des offenen Denkmals
Eine gute Gelegenheit, das Netter Dömchen kennenzulernen, bietet sich am morgigen Sonntag: Zum Tag des offenen Denkmals ist das Gebäude von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Vor dem Haus wird ein Pavillon aufgebaut, dort gibt es Pottucke, Kaffee, Kuchen – und hoffentlich viele gute Gespräche. Die engegierten Männer des Bürgertreffs haben bereits ganze Arbeit geleistet und das Netter Dömchen aus seinen Dornröschenschlaf befreit. Dazu gehörten das Großreinemachen, das Aufarbeiten der alten Fenster sowie das Auftreiben von Tischen und Stühlen, eines Kühlschrankes und weiterer nützlicher Geräte. Vor der Brust haben sie noch die Renovierung des unteren Geschosses, die Gestaltung des Gartens hinter dem Dömchen und die Restaurierung der Turmuhr, die allerdings von einem Fachbetrieb ausgeführt werden muss. Unsere kleine Bildergalerie gewährt Einblicke ins Netter Dömchen.
Am Tag des offenen Denkmals finden auch im Stadtteil Knerling Führungen im Denkmalbereich und am Hochbehälter der Stadtwerke (Parkplätze: Bauhof, ACO, Sauerlandhalle) statt. Auch die Burg Altena öffnet am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Rundgang „Ausgewählte Schätze der Burg Altena“ startet um 13 und 15 Uhr, Anmeldung unter www.burg-altena.de. Zudem ist das Haus Köster-Emden von 1707 an der Lennestraße zwischen 11 und 17.30 Uhr geöffnet. Stündliche Führungen zeigen eines der ältesten Gebäude der Stadt mit seiner besonderen Ausstattung vom Stuckflur bis zur einzigartigen Schablonenmalerei.