Altena. Der teilweise Einsturz einer Decke in einem Wohnhaus in der Nette hat am Samstagabend (13. April) zu einem Feuerwehreinsatz geführt. Nachbarn hatten die Feuerwehr alarmiert, weil sie den Einsturz des gesamten Gebäudes befürchteten.
Das Haus an der Bergstraße, oberhalb des Nettetals, steht nach übereinstimmenden Angaben von Nachbarn seit rund zwei Jahren leer. Das Dach sei stellenweise undicht; Wasser dringe ein. Es kümmere sich niemand mehr um die Immobilie.
„Es hat einen lauten Knall gegeben. Dann noch einen“, schildert eine Nachbarin noch erkennbar besorgt und aufgewühlt gegenüber LOKALSTIMME:DE den Verlauf des Abends. Ein Nachbar von gegenüber bestätigt ihre Schilderung. „Es hat laut gepoltert. Ich hab‘ gedacht, in dem Haus ist der Schrank umgekippt. Der steht schon lange schief“, sagt der Mann. Die Nachbarn kontrollieren in Abständen mit Blicken durch die Fenster den Verfall des Hauses und beobachten, wie sich der Zustand des Gebäude zunehmend verschlechtert.
Mit Quad und zu Fuß zum Einsatzort
Als sie am Samstagabend, nach den lauten Geräuschen, nachschauen, sehen sie, dass die Decke teilweise eingestürzt ist – und verständigen die Feuerwehr. Da ist es 20.35 Uhr.
Die Feuerwehr rückt mit den hauptamtlichen Kräften der Feuerwache an und alarmiert den kompletten Löschzug I der Freiwilligen Feuerwehr. Das Problem: Alle großen Fahrzeuge können die schmale Straße in dem historischen Ortsteil nicht befahren – sie ist viel zu eng. Die Feuerwehr geht am Abzweig von der Nette- zur Bergstraße oberhalb des Kinos in Position. Sie sperren vorsorglich die Durchfahrt durch die Bergstraße und die Nettestraße.
Ordnungs- und Bauamt informiert
Mit dem Quad fahren die Einsatzkräfte die Strecke bis zu dem zweigeschossigen Wohnhaus, dass sich an den Berg duckt; weitere folgen zu Fuß. Nach eingehender Kontrolle entscheidet Stadtbrandmeister Alexander Grass, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Stefan Brockhaus den Einsatz leitet: Es ist keine unmittelbare Gefahr im Verzug; das Gebäude insgesamt ist noch standsicher.
Dabei bleibt es aber nicht. „Das Ordnungsamt ist eingeschaltet und auch das Bauamt ist informiert“, sagt Alexander Grass gegenüber LOKALSTIMME:DE. Die Stadtverwaltung müsse jetzt entscheiden, ob weitere Schritte eingeleitet werden müssen.
Ein Nachbarn nimmt die Situation mit trockenem Humor: „Dann werden wir erstmal weiter durchs Fenster den Pilzen beim Wachsen zuschauen…“