Altena. Die für Sonntagnachmittag (28. Juli 2024) angekündigte Greifvogelschau mit Flugvorführungen auf Burg Altena ist soeben abgesagt worden. Wie der Märkische Kreis mitteilt, habe die Falknerei Pierre Schmidt den Termin kurzfristig gecancelt. ein Grund wurde nicht genannt.
Ursprünglicher Text: Einmal im Jahr ist Falkner Pierre Schmidt mit seinen Greifvögeln zu Gast auf Burg Altena. Am Sonntag (28. Juli 2024) ist es wieder so weit, der erfahrene Experte lässt Adler, Falke, Bussard und Co. mit dem Publikum auf Tuchfühlung gehen. Bei den zwei halbstündigen Flugshows im Innenhof der Burg Altena erleben die Besucher, wie die Jagd mit Falken funktionierte und wie die Vögel abgerichtet wurden. Auch interessante Fakten über das Leben und die charakteristischen Merkmale und Fähigkeiten der Tiere werden vermittelt. Schmidt verspricht rasante Flugkünste. Und zwischen den beiden Vorführungen können sich Interessierte auch mit einem der Tiere fotografieren lassen. Pierre Schmidt, der die Falknerei in der Nähe von Schloss Gymnich in Erftstadt bei Köln betreibt, bezeichnet sich selbst als weltweit erfahrenen Greifvogelexperten.
„In Wirklichkeit Tierquälerei“
Greifvogelschauen sind allgemein sehr beliebt, erlebt das Publikum Greifvögel und Eulen doch aus nächster Nähe. Spürt hautnah, wie die Tiere majestätisch über ihre Köpfe hinweggleiten und schließlich auf die Faust des Falkners zurückkehren. Aber es gibt eben auch viele Kritiker, für die diese Greifvogelschauen alles andere als ein lohnenswertes Event darstellen. Tierschutzorganisationen wie beispielsweise Pro Wildlife sagen: „Was nach Freiheit und einer harmonischen Mensch-Tier Beziehung aussieht, ist in Wirklichkeit Tierquälerei.“
Bei einer Greifvogelschau werde der Eindruck erweckt, die Vögel würden freiwillig zum Menschen zurückkehren, so Pro Wildlife weiter. „Doch in Wirklichkeit ist Hunger der Grund. Damit die Vögel nicht wegfliegen, sondern auf der Faust des Menschen landen, werden sie restriktiv gefüttert, was nichts anderes heißt, als dass man sie hungern lässt.“ Denn damit Greifvögel überhaupt für die Falknerei oder Greifvogelschauen eingesetzt werden könnten, müssten sie zuvor gefügig gemacht werden. Zusätzlich zum Nahrungsentzug würden auch noch weitere Methoden eingesetzt. Unter anderem werde der Wille der Tiere gebrochen, indem sie an den Arm des Menschen gebunden und so lange herumgetragen würden, bis die Tiere den Versuch wegzufliegen schließlich aufgäben, so die Tierschützer.
Damit die scheuen Wildtiere, für die die unnatürliche Nähe zum Menschen eine hohe Belastung darstellt, für die Shows sowie für die Besucher-Selfies genutzt werden können, werden stressempfindliche Tiere mit einer Falknerhaube ruhiggestellt, die sie blind und fast taub macht.
Die Greifvogelschau auf Burg Altena beginnt am Sonntag um 14 Uhr und endet um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.