Altena. Anwohner am Kohlhagener Weg in Altena haben einen vor ihrem Haus gesehen und fotografiert. Im alten Dorf Nettenscheid ist er von einer Videoüberwachungskamera am helllichten Tag gefilmt worden: Der Wolf ist in Altena angekommen.
Am Mittwochmorgen gegen 11 Uhr staunte eine Anwohnerin im alten Dorf Nettenscheid nicht schlecht, als sie auf den Bildern ihrer Videoüberwachungskamera einen Wolf erblickte. „Er ging einige Schritte im Dorf umher und verschwand dann in Richtung Neubaugebiet“, berichtet die Anwohnerin im Gespräch mit LOKALSTIMME. Auf den Videoaufnahmen, die der Redaktion vorliegen, ist der Wolf ganz deutlich zu erkennen: Zunächst trabt er locker auf der Straße vor dem Haus nach rechts, wenig später kommt er wieder zurück und trabt nach links in Richtung Ahornweg. Dort im Neubaugebiet wurde er dann am nächsten Tag ebenfalls von Anwohnern gesehen.

Diese Aufnahme stammt von der Videoüberwachungskamera der Anwohnerin im alten Dorf Nettenscheid in Altena.
Streifenwagen der Polizei begleitet Wolf Richtung Wald
Und in Lüdenscheid filmte jetzt ein Polizist aus einem Streifenwagen heraus einen Wolf, der auf der Parkstraße Richtung Brügge unterwegs war. Das Video wurde auf Social Media bereits von vielen Menschen gesehen. Und die Pressestelle der Kreispolizeibehörde hat dazu folgende Erklärung abgegeben: „Aktuell kursieren bei WhatsApp und Facebook mehrere Videos von einer Wolfsichtung in Lüdenscheid. Diese Videos sind kein Fake. Sie sind authentisch und wurden in der Nacht zu Samstag im Stadtgebiet Lüdenscheid aus einem Streifenwagen heraus gefilmt. Die Begleitung des Tieres hatte zum Ziel, seinen Lauf über die Straßen abzusichern und es in Richtung bewaldeten Gebietes zu lenken, was schlussendlich auch gelang.“
„Für den Wolf ist das dramatisch“
Heiko Cordt, Berufsjäger aus Wiblingwerde, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Wolf und hat ein großes Wissen über dieses Großraubtier. Er sagt: „Es besteht keine potentielle Gefahr für den Menschen durch diesen Wolf.“ Dieser Wolf? Tatsächlich soll es ein und derselbe sein. Cordt erklärt: „Dieser junge Wolf wurde vermutlich von seinem Rudel ausgestoßen und sucht jetzt sein neues Territorium„. Nach seinem Kenntnisstand wurde er auch in Letmathe auf dem Honsel und in der Brachtenbeck gesehen. Da es sich um ein junges, unerfahrenes Tier handelt, erkläre, dass dieser Wolf weite Strecken über befahrene Straßen zurücklegt. „Einem erfahrenen Wolf passiert so etwas nicht„, weiß Cordt.
Dem Wolfsexperten tut das Tier sehr leid: „Das, was er gerade durchmacht, ist sehr dramatisch“, sagt Heiko Cordt. Der junge Wolf sei alleine, ohne Rudel, ohne Erfahrung, auf der Suche nach einer sicheren Umgebung und Nahrung. Generell ist er der Meinung, dass Wölfe in unserer Region keinen geeigneten Lebensraum vorfinden. „Diese Tiere brauchen eine Naturlandschaft und keine Kulturlandschaft.“



