Altena. Noch ist sie im Schriftstellerhaus Stuttgart, bald aber geht’s nach Erfurt: Lena Schätte setzte sich gegen knapp 60 Mitbewerber durch und wird 2026 in der thüringischen Landeshauptstadt Stadtschreiberin.
„Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, auf den Austausch mit den Menschen, auf diese schöne Stadt“, sagt die gebürtige Altenaerin im Gespräch mit LOKALSTIMME zu den neuesten Entwicklungen. Lena Schätte geht ihren Weg konsequent und erfolgreich weiter. Das hat nicht zuletzt mit ihrem viel beachteten Roman „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ zu tun. Denn der ging bekanntlich durch die Decke , stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und brachte ihr im November den Förderpreis des Landes NRW ein. Die junge Schriftstellerin gehört mittlerweile zu den literarischen Stimmen, die bundesweit sowie in den Nachbarländern Gehör finden. Ja, sogar in Asien: Ihr neues Buch wird nicht nur ins Dänische, sondern auch in die koreanische Sprache übersetzt.
Derzeit lebt und arbeitet Lena Schätte in Stuttgart, weil sie dort ein Stipendium im Schriftstellerhaus wahrnimmt. Die Zeit dort nutzt sie intensiv – zum Schreiben, zum Austausch mit anderen Autorinnen und Autoren und zur Weiterentwicklung ihrer eigenen literarischen Position. Stillstand ist für Schätte keine Option, und so folgt jetzt ab April die nächste Station: Stadtschreiberin von Erfurt.
Workshops, Seminare, literarisches Arbeiten
Dieses Stipendium bedeutet für sie weit mehr als literarisches Arbeiten. Es ist ein Angebot zum Mitmachen, zum Dazugehören auf Zeit. Sich in die Stadt einzubringen, den Dialog mit den Menschen zu suchen und Teil des kulturellen Lebens zu werden, ist Lena Schätte ein zentrales Anliegen. Genau das möchte sie in Erfurt umsetzen – in Workshops und Seminaren, im direkten Austausch mit Interessierten und im offenen Gespräch. Parallel dazu schreibt sie eine tägliche Kolumne für eine Erfurter Tageszeitung.
Inspiriert von den Menschen
In meiste Zeit wird Schätte in Erfurt nutzen, um an ihrem neuen Roman zu schreiben. Aber sie will auch Zeit in Cafés verbringen und mit Menschen in Kontakt kommen. „Ich lausche manchmal den Gesprächen am Nebentisch und notiere mir Dinge, die mich eigentlich nichts angehen“, verrät sie mit einem sympathischen Lächeln. Diese übernehme sie natürlich nicht eins zu eins, nutze sie vielmehr als Inspirationen für ihr autofiktionales Schreiben.
Wer ihren Roman „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ noch nicht kennt, kann ihn und die Autorin am 31. Januar 2026 in Altena kennenlernen. Denn dann liest Lena Schätte auf Einladung des Kulturrings ab 19 Uhr in der Burg Holtzbrinck aus ihrem Buch. Karten gibt es im Ticketshop.



