Altena/Elverlingsen. Der Knall ist auch auf den Höhen rund um Werdohl-Elverlingsen bis hinüber nach Wiblingwerde zu hören gewesen, als am Donnerstagmorgen der Kühlturm des ehemaligen Kohlekraftwerkes gesprengt wurde. Um einen Ansturm von Schaulustigen zu vermeiden war der Zeitpunkt für die ganze Aktion nur den Verantwortlichen, den zuständigen Behörden, einigen Mitarbeitern sowie der erforderlichen Sicherheitskräfte bekannt.

Die Sprengung des Kühlturmes ist erst der Auftakt, sukzessive lässt der neue Besitzer Thorsten Amsbeck, die von ihm erworbenen Gebäude des ehemaligen Kraftwerkes abreißen. Amsbeck leitet als Geschäftsführer die gleichnamige Amsbeck Entsorgungskonzepte GmbH Harsewinkel. Gesprengt werden noch zwei Kamine, das aber erst im Oktober, wenn die Brutzeit beendet ist. Diese, im Bundesnaturschutzgesetz als Vogelschutzzeit bezeichnet, beginnt offiziell am 1. März jeden Jahres und geht bis zum 30. September.


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Als Sprengmeister war der durch die Sprengung der Rahmedetalbrücke bereits bekannte Michael Schneider von der Liesegang GmbH aus Hürth-Knapsack im Einsatz. Perfekt geplant, verlief die Sprengung reibungslos. Gegen 11 Uhr gab Schneider zunächst das Kommando für die so genannte Vergrämungssprengung – ein lauter Knall, damit die Vögel und vor allem der Falke, die sich am Kühlturm aufhalten, wegfliegen konnten. Einige Sekunden später folgte dann das Sprengkommando: “Achtung! Drei, zwo, eins, Zündung!”. Der mehr als 105 Meter hohe Turm knickte in sich zusammen und hinterließ eine riesige Staubwolke. Die Zuschauer, die mit ausreichend Sicherheitsabstand das kurze Spektakel miterlebten, applaudierten für die gelungene Sprengung. Die B236 sowie die Bahnstrecke waren für kurze Zeit gesperrt und der benachbarte TT-Markt evakuiert.

Nur einige Auserwählte konnten die Sprengung des Kühlturms in Elverlingsen live miterleben. Foto: Kai Finkernagel

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