Altena. Eltern schreiben ihm fast täglich E-Mails, weil sie sich Sorgen um ihre Kinder machen. „Die Ihmerter Straße ist eine der Hauptausweichstrecken, um von Altena nach Iserlohn zu kommen, und das stellt eine große Gefahr dar. Hier wird überholt, das ist unglaublich“, schildert Evingsens Ortsvorsteher Thomas Schmitz die Lage in seinem Dorf. Seine Forderung: Das Tempo für die Ortsdurchfahrt von 50 auf 30 Stundenkilometer runterzusetzen und zwei mobile Ampelanlagen für Fußgänger aufzustellen.
Seit der Vollsperrung der Lennebrücke in Nachrodt-Wiblingwerde gilt die Strecke von Altena über den Ortsteil Evingsen und dann über Ihmert nach Iserlohn als eine der Hauptausweichstrecken für all diejenigen, die sonst über die B236 in die Waldstadt und dort insbesondere zur Autobahnauffahrt der 46 fahren würden. Das bedeutet: Viel mehr Autos und vor allem viel mehr Schwerlastverkehr rollt durchs Dorf Evingsen. Doch sei es eher ein Rasen als ein Rollen – Schmitz selbst hat bereits mehrere unglaubliche Überholmanöver auf der Ihmerter Straße, zum Beispiel direkt in der Schützenplatzkurve, erlebt. „Es ist manchmal wirklich richtig gefährlich“, verdeutlicht er die Situation.
Geschwindigkeitsmessungen der Polizei belegen die Gefahr
Die Polizei führt seit Montag (28. Januar 2024) verstärkt Geschwindigkeitsmessungen auf den Umleitungsstrecken durch. Sie belegen, wie gefährlich beispielsweise die Verkehrssituation in Altena-Evingsen ist.
In der Zeit von 7:17 bis 10:47 Uhr erfasste die Polizei am Dienstag (30. Januar 2024) per Radar auf der Ihmerter Straße in Richtung Altena 924 Fahrzeuge. Der höchste Messwert betrug 79 Stundenkilometer bei erlaubten 50. Montagmorgen war dort ein Auto mit 81 Sachen unterwegs. In der Gegenrichtung wurden am Dienstagmorgen von 10:45 bis 12:30 194 Fahrzeuge gemessen. Hierbei fuhr der schnellste Autofahrer mit Tempo 65 durchs Dorf.
Kurzfristige Entscheidung nicht machbar
Thomas Schmitz appelliert an die Verantwortlichen, „in Altena-Evingsen kreative Lösungen herzustellen“, und zwar Tempodrosselung von 50 auf 30 sowie zwei mobile Ampelanlagen für Fußgänger am Ortseingang am Springen und am Ortsausgang am Höttel. „Die Verantwortlichen finden die Ideen toll, aber kurzfristig, so die Information von Straßen.NRW, kann die Einrichtung mobiler Lichtanlagen schon mal nicht entschieden werden“, berichtet Schmitz, der selbst den Kontakt zu der Behörde gesucht hat.
„So clever sollten sie alle sein“
Anders sehe es bei der Geschwindigkeitsbegrenzung aus. „Wenn die Verantwortlichen wollen, können sie das morgen entscheiden. Ich hoffe, das wird passieren“, sagt der Evingser Ortsvorsteher im Gespräch mit lokalstimme.de. Denn am Mittwoch treffen sich Vertreter der Stadt Altena, von Straßen.NRW und der Polizei zu einem Verkehrstermin, um die Auswirkungen der gesperrten Lennebrücke zu besprechen und um Entscheidungen zu treffen. Dabei geht es auch darum, wie mit der geplanten Vollsperrung der Altenaer Straße im Ortsteil Altena-Dahle, die bereits seit mehreren Monaten saniert wird, verfahren wird. „Am besten wäre es, diese Vollsperrung so lange zu verschieben, bis die Lennebrücke stabilisiert und wieder einseitig befahrbar ist“, meint Thomas Schmitz, der diese Idee Straßen.NRW mitgeteilt hat. Diese Herangehensweise würde vor einem noch größeren Verkehrschaos schützen, ist er sich sicher und hofft nun, dass die Verantwortlichen dementsprechend entscheiden. „So clever sollten sie alle sein“, meint Schmitz.