Letmathe/Nachrodt. Achtung, Hai-Alarm in der Innenstadt von Letmathe. Echte Gefahr geht von dem Raubfisch allerdings nicht aus – er soll vielmehr die Besucher der Kiliankirmes ins Piraten-Abenteuer locken.

Der große, graue Hai aus Plastik, der seine weißen Zähne zeigt, ist ein Hingucker zwischen all dem Lichterglanz der Fahrgeschäfte, Stände und Buden. Er soll nicht abschrecken, sondern die Kirmesbesucher neugierig machen. Das „Piraten-Abenteuer“ ist eines der Laufgeschäfte der Traditionskirmes, deren Aufbau seit Mittwoch auf Hochtouren läuft, und die am Freitag (14. Juli) um 16 Uhr mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Michael Joithe an der Treppe am Neumarkt eröffnet wird.


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Den Weg in die Letmather Innenstadt kennen die meisten Schausteller bestens, weil sie seit Jahren regelmäßig oder immer mal wieder zur Kiliankirmes kommen. In diesem Jahr scheinen allerdings einige auf den letzten Meter zu scheitern. „Zehn oder zwölf Fahrern habe ich den Weg gezeigt“, erzählt Sabrina Grigutsch, Inhaberin der Tankstelle an der Schwerter Straße, lachend: Die Fahrer, die nicht mit ihrem Smartphone navigieren, sondern aufs fest eingebaute System in ihrem Lkw vertrauen, das womöglich nicht alle aktuellen Hindernisse anzeigt, bleiben an der Vollsperrung durch die Doppelkreisel-Baustelle und damit in Höhe der Tankstelle hängen – und nutzen die Gelegenheit, um bei Sabrina Grigutsch um Hilfe zu bitten. Die nimmt es mit Humor und betätigt sich zum Spritverkauf auch als ortskundige Navigationshilfe.

„Als erstes müssen die Fahrgeschäfte anreisen und aufbauen, die am Ende der Straßen und Plätze stehen. Dann die jeweils davor“, erklärt Thomas Johannsen, der Kiliankirmes-Beauftragte beim Ordnungsamt der Stadt, den genauen Anreise- und Aufbauplan. Deshalb ist der „Break Dance No. 2“, das Fahrgeschäft, das seine Mitfahrer gehörig schnell um verschiedene Achsen wirbelt, am Mittwochnachmittag auch schon „zu gut 70 Prozent“ aufgebaut, wie Betreiber Thomas Grass sagt; das Fahrgeschäft steht auf dem Parkplatz der Realschule und musste entsprechend früh anreisen. Während bei der ersten Probe die zig hundert Lichter schon leuchten, legen die Aufbauhelfer noch die Stahlplatten der Plattform aus und auch die Gondeln sind noch durch einen grünen Stoffüberzug geschützt. „Zwölf bis 13 Arbeitsstunden“, schätzt Grass dauert der Aufbau insgesamt für die Crew aus sieben Aufbauhelfern. „Am Ende stehen hier rund 80 Tonnen auf dem Platz“, sagt Grass über das Gesamtgewicht des „Break Dance No. 2“, für den der Begriff Karussell tatsächlich antiquiert wirkt und wohl kaum noch zutrifft.

Etwas oberhalb davon ist am Mittwochnachmittag das „Piraten-Abenteuer“, noch zerlegt und auf mehrere Sattelauflieger verteilt, gerade erst angekommen. Der Hai ist mit einem dunkelroten Seil fest auf den Trailer gezurrt. Das „Piraten-Abenteuer“ ist kein Fahr-, sondern ein Laufgeschäft: Die Kirmesbesucher gehen zu Fuß durch „eine Simulationslandschaft“, wie es in der Ankündigung heißt, und müssen dabei „sieben Abenteuer bestehen“, bevor sie das Fahrgeschäft in Form eines Schiffs wieder verlassen können. „Break Dance“ und „Piraten-Abenteuer“ sind nur zwei der insgesamt 120 Karussells, Fahr- und Laufgeschäfte, Imbissbuden und Verkaufsstände, die die Stadt ankündigt.

Beim Blick auf die Wetteraussichten ist Kirmes-Beauftragter Thomas Johannsen bislang zufrieden: „24 Grad, bedeckter Himmel und trocken“ lautet demnach die Vorhersage fürs Wochenende. „Ideales Kirmeswetter“, freut sich Johannsen auf viele Besucherinnen und Besucher der Kiliankirmes.

Fotos: Dennis Echtermann

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