Altena. Der Kulturring Altena will neue Veranstaltungsformate auflegen und dafür das Internet und die Digitalisierung nutzen. Da kommt die Spende der Vereinigten Sparkasse in Höhe von 5.000 Euro genau zum richtigen Zeitpunkt.

„An einem Verwendungszweck wird es bestimmt nicht mangeln“, war sich Sparkassenvorstand Kai Hagen bei der Übergabe des symbolischen Schecks an Kulturring-Geschäftsführer Wolfgang Noack schon sicher – und Noack enttäuschte die Erwartungshaltung des Bankiers keineswegs. Der Kulturring habe seit mehreren Jahren mit sinkenden Zahlen zu kämpfen. Die Herausforderung: „Wir müssen auch junge Menschen für uns gewinnen“, erklärte der Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins, der sich um das Altenaer Kulturleben kümmert. Hinzu kommt die totale Ausbremsung des Kulturangebots und der Künstler durch Corona.


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Noack möchte daher die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen – die auch in Corona-Zeiten mit begrenzter Zuschauerzahl oder völliger Absage von Präsenzveranstaltungen helfen könne. Konkret: Noack möchte Konzerte, Lesungen oder Aufführungen aus der Burg Holtzbrinck über digitale Kanäle im Internet übertragen oder ausstrahlen (streamen). „Oder ein Konzert, das im Saal der Burg Holtzbrinck stattfindet, noch in einen Nebenraum übertragen.“ Damit will Noack, trotz der gedeckelten Besucherzahl durch die Abstandsregeln, die Zahl der Zuhörer und Zuschauer erhöhen: am Veranstaltungsort selbst und durch das Internet auch nach draußen.

Noch fehlen die technischen Voraussetzungen

Die einzelnen Formate sollen durch einen wiederkehrenden Bühnenaufbau, wie eine eigene Marke, ein Wiedererkennungszeichen bekommen: „Bei der ,Weltklasse am Klavier‘ steht der Flügel dann immer auf einem Teppich und ein Messingleuchter neben dem Flügel“, nannte Noack als Beispiel.

Um sich Digitalisierung zu Nutze zu machen, „müssen aber erst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden“, erklärte Noack. Erst dann könne mit Altenaer Gruppen, so seine Pläne, eine Probephase beginnen.

Jahreshauptversammlung verschoben

Überhaupt stellt die weitere Programmplanung auch den Kulturring vor große Unsicherheiten – durch Corona. „Drei Topveranstaltungen für den Januar“ habe er noch nicht abgesagt, erklärte Noack; aber die Hoffnungen, sie stattfinden zu lassen, schwänden. Ein Jahresprogramm für 2021 werde es in gedruckter Form nicht geben. Noack: „Wir werden mit Flyern arbeiten“. Damit würden die absehbar stattfindenden Veranstaltungen beworben. Die Jahreshauptversammlung ist in den Februar verschoben.

Allerdings malte der Kulturring-Geschäftsführer ein düsteres Bild von der Kulturlandschaft insgesamt: „Viele Künstler werden nicht mehr auf die Bühne zurückkehren“, befürchtet er die Folgen der Corona-Pandemie. Wer sich beruflich umorientiert habe, habe kaum Zeit ein neues Bühnenprogramm zu schreiben, nannte er als Beispiel die Kabarettszene. „Und keiner wird mit seinem Programm von 2019 auftreten wollen“.

“Wollen Kultur in kleineren Städten unterstützen”

Trotz der Verwerfungen durch die Beschränkungen müsse das Kulturleben im nächsten Jahr wieder Fahrt aufnehmen, hofften Spender und Empfänger. Es sei der Sparkasse ein Anliegen, als „strategischer Partner“ gerade „in kleineren Städten die Kultur zu unterstützen“, erklärte Sparkassenvorstand Kai Hagen.

Das Geld, das die Sparkasse spendet, kommt aus der Sparlotterie des Geldinstituts. Ein Los kostet 6 Euro; davon spart der Loskäufer 4,80 Euro an. 1,20 Euro sind der Lotterieeinsatz mit der Möglichkeit auf monatliche Geld- und Sachpreise. 30 Cent fließen über die Ausschüttung als Sponsorengelder in gemeinnützige Projekte.

Scheckübergabe mit Abstand und Maske (von links): Holger Wolf (Sparkasse), Kulturring-Geschäftsführer Wolfgang Noack und Kai Hagen (Sparkassen-Vorstand). Foto: C. Menzel
Scheckübergabe mit Abstand und Maske (von links): Holger Wolf (Sparkasse), Kulturring-Geschäftsführer Wolfgang Noack und Kai Hagen (Sparkassen-Vorstand). Foto: C. Menzel

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