Altena. Ein Pritschenwagen ist in der Nacht zu Sonntag in das Pegelhäuschen an der Werdohler Straße gefahren. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Die Messstation galt in der Nacht als einsturzgefährdet. Der Unfall löste zudem eine groß angelegte Suchaktion aus.
Der Fahrer des Lasters mit rumänischem Kennzeichen ist nach ersten Erkenntnissen gegen 23.30 Uhr auf der Lenneuferstraße auf die Ampel-Kreuzung zur Pott-Jost-Brücke/Werdohler Straße/Bornstraße zugefahren, hat die Kontrolle verloren und ist geradeaus einen Abhang hinabgefahren und in die Seitenwand des Pegelhäuschens gekracht.
Große Teile der Außenwand sind dabei eingedrückt worden; das gesamte Häuschen inklusive Dach wies massive Schäden auf. Der Fahrer blieb weitgehend unverletzt; laut Polizei vor Ort wurde bei ihm eine Blutprobe angeordnet. Er wurde vom Rettungsdienst betreut und anschließend in ein Krankenhaus gebracht, kam aber noch in der Nacht ins Polizeigewahrsam. Da seine Identität unklar blieb, musste er erkennungsdienstlich erfasst werden, hieß es seitens der Polizei.

Ein großes Loch klafft im Pegelhäuschen, das als einsturzgefährdet gilt. Foto: Carsten Menzel
Weil der Fahrer wohl widersprüchliche Angaben gemacht haben soll, ob noch weitere Insassen im Unfallfahrzeug mitgefahren waren, lösten Feuerwehr und Rettungsdienst eine groß angelegte Suche an und in der Lenne nach möglichen weiteren Personen aus.
Von der Freiwilligen Feuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde half die Drohneneinheit bei der Suche aus der Luft und die Strömungsretter aus der Doppelgemeinde suchten zusammen mit einem Team der Feuerwehr Balve im Wasser entlang des Ufers flussabwärts nach möglichen weiteren Insassen. Die Suche wurde schließlich gegen 2 Uhr ohne Ergebnis abgebrochen.

Strömungsretter der Freiwilligen Feuerwehren Nachrodt-Wiblingwerde und Balve suchten in der Lenne nach möglichen weiteren Unfallopfern. Foto: Carsten Menzel
Um ein weiteres Abrutschen des Pritschenwagens zu verhindern, der mit allen Rädern der Beifahrerseite in der Luft hing, sicherte die Feuerwehr das Auto mit einem Seil an der Winde eines Hilfeleistungs-Löschfahrzeug, bis ein Abschleppunternehmen eintraf.
Der Abschlepper hievte den Unfallwagen mit einem ebenso gekonnten wie gewagten Kranmanöver aus dem Pegelhäuschen und auf die Ladefläche des Abschleppwagens.
Zur Höhe des Sachschadens gab es in der Nacht noch keine Informationen. Das Pegelhaus galt aber als stark einsturzgefährdet. Die Übertragung des gemessenen Wasserstands der Lenne scheint jedenfalls unterbrochen, die Daten enden abrupt nach 23 Uhr.
Ob das Gebäude dem Essener Ruhrverband oder dem Lanuk (Landesamt für Natur, Umwelt und Klima) gehört, blieb zunächst unklar. Ein Mitarbeiter des Ruhrverbands, allerdings aus dem Bereich Kläranlagen, war als Bereitschaftsdienst von Plettenberg nach Altena gekommen, um den Schaden festzustellen.

Die Front des Pritschenwagens hatte sich in die Messstation gebohrt und die Wände eingedrückt. Foto: Carsten Menzel
Zu Polizei, Rettungsdienst und Feuerwachen-Besatzung war die Freiwillige Feuerwehr Altena mit der Löschgruppe Mühlendorf/Freiheit und vom Ortsverband Altena des Technischen Hilfswerks (THW) zwei Fachberater im Einsatz sowie die Drohneneinheit und die Strömungsretter.

Ein Abschleppunternehmen hievte den Unfall-Lkw aus dem Häuschen auf die Ladefläche zum Abtransport. Foto: Carsten Menzel
Die Lenneuferstraße war während des Einsatzes an der Ampel-Kreuzung komplett gesperrt.
Für die Feuerwehr in der Innenstadt war es der zweite große Einsatz binnen weniger Stunden: Am Nachmittag hatte es einen Großbrand in einem Wohnhaus in der Mühlenrahmede gegeben; von diesem Einsatz waren einige gerade erst zurückgekehrt.



