Nachrodt-Wiblingwerde. Mit Blaulicht, Atemschutz und jeder Menge Teamgeist hat die Feuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde am Wochenende eine groß angelegte 24-Stunden-Übung absolviert. Bei verschiedenen Einsatzszenarien – darunter ein inszeniertes Unglück an der Freizeitstätte „Auf dem Ahorn“ in Wiblingwerde – stellten die Einsatzkräfte ihr Können unter Beweis, lernten aber auch ihre Schwachstellen kennen. Die Kinder- und Jugendfeuerwehr war dabei und erlebte hautnah, warum im Ernstfall schnell und koordiniert gehandelt werden muss.
Rund 20 Kinder und Jugendliche sowie 50 Feuerwehrfrauen und -männer waren an der Übung beteiligt. Am Samstagnachmittag startete an der Freizeit- und Bildungsstätte Auf dem Ahorn ein großes Szenario: Ein Unglück auf dem Grillplatz der Anlage mit einer Verpuffung, vermissten und verletzten Personen. Alarmiert wurden die Löschgruppen Nachrodt und Wiblingwerde. Derweil warteten die Kinder und Jugendlichen bereits an der Freizeitstätte, ohne zu wissen, was Inhalt der Übung sein wird.
Versorgung und Bergung von Verletzten – Löschwasser aus der Zisterne
Ein Fußgänger hatte laut Übungsmeldung eine Explosion gemeldet, die sich im Außenbereich – auf Grillplatz – ereignet hatte. Die Gefahrenlage war sehr unklar, so dass die Feuerwehr mit sechs Fahrzeugen anrückte, darunter die Drehleiter sowie ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug mit 2.500 Litern Wasser an Bord. Vor Ort wurde zunächst die Lage erkundet, die Kinder- und Jugendfeuerwehr wurde dabei von den erwachsenen Einsatzkräften an die Hand genommen. Besonderheit der Übung war die offene Lagestruktur: Die Einsatzleitung wusste selbst nicht genau, was im Detail passieren würde. Lediglich grobe Informationen waren vorgegeben. Die Verantwortung für Entscheidungen, Koordination und Priorisierung lag bei Einsatzleiter Patrick Nowak – im Gerätehaus Nachrodt war der Meldekopf eingerichtet. Schnell war klar: Einige verletzte Personen mussten versorgt und aus dem Gefahrenbereich geborgen werden, die Löschwasserversorgung musste sichergestellt werden, dazu wurde eine Leitung über viele Meter von der Zisterne bis zur Unglücksstelle verlegt.
Stärkung, Austausch und Gemeinschaft
„Es wurde einige Anfangsfehler gemacht“, erklärte der Leiter der Feuerwehr Jens Klatt im Nachgang. Doch im Laufe der Übung sei es immer besser geworden. „Deswegen über wir, um besser zu werden“, verdeutlichte er. Und nach der fordernden Übung gab es am frühen Abend am Gerätehaus Wiblingwerde eine verdiente Pause mit einem gemeinsamen Abendessen und kühlem Eis, gesponsort von der Bürgermeisterin Birgit Tupat, die die gesamt Übung begleitet hatte. „Es ist ganz toll, dass sich so viele an dieser Übung beteiligten, obwohl sich viele hier bei dem Wetter bestimmt etwas Besseren vorstellen könnten“, sagte sie im Gespräch mit LOKALSTIMME. „Es ist sehr wertschätzend, dass Frau Tupat so großes Interesse zeigt“, betonte Feuerwehrchef Jens Klatt.
Lernkurve und Lob vom Chef
Am Sonntagmorgen zog Feuerwehrchef Jens Klatt ein positives Fazit: „Nach einigen Anfangsfehlern beim Einsatz auf dem Ahorn haben wir das Ganze im Anschluss besprochen, analysiert und überlegt, wie wir es verbessern können.“ Und bereits beim nächsten Einsatz um 22 Uhr an der Grundschule Wiblingwerde habe alles schon deutlich besser geklappt – ebenso bei der Abschlussübung am Sonntagmorgen bei den Einsaler Walzwerken. Klatt resümierte: „Es war sehr lehrreich und hat uns aber auch bestätigt, dass wir mit unseren Ideen und Konzepten auf dem richtigen Weg sind.“
Sein besonderer Dank galt allen Beteiligten, die sich mit viel Engagement eingebracht und gleichzeitig hervorragend um den Feuerwehrnachwuchs gekümmert haben.