Altena. Als echtes Eigengewächs des Altenaer Mittelständlers Möhling hat Maximilian Fries bereits eine beispiellose Karriere hingelegt. Als Schülerpraktikant des Burggymnasiums schnupperte er zum ersten Mal metallene Mal Luft beim führenden Hersteller von Verbindungselementen. Heute ist der 26-Jährige technischer Projektmanager bei Möhling und ist für seine Bachelorarbeit zum Thema Cobot mit dem Dr. Kirchhoff-Preis ausgezeichnet worden.
Für seine Abschlussarbeit der Fachhochschule Iserlohn entwickelte Fries die Idee, einfache Montagearbeiten mit einem Cobot – einem kollaborativen Roboter – zu übernehmen. Das Unternehmen unterstützte ihn dabei vollumfänglich und investierte in einen Cobot, dem die Mitarbeiter den Namen „Daisy“ gaben. „Ich wollte zeigen, dass sich einfache Tätigkeiten durch einen Cobot flexibel automatisieren lassen und unsere Mitarbeiter dadurch entlastet werden“, erklärt Fries im Gespräch mit LOKALSTIMME. Durch den Einsatz von Daisy können beispielsweise Gleitlagerbuchsen nun automatisch und präzise in die Metallbauteile eingebracht werden. Das spart Zeit und schont die Kräfte der Belegschaft. Geschäftsführerin Britta Hölper hebt hervor: „Unsere Kollegen haben Daisy vom ersten Tag an gut aufgenommen. Die Roboterhilfe entlastet sie bei monotonen Aufgaben und erhöht gleichzeitig die Prozesssicherheit.“ Die realisierte Lösung machte sich schnell im Produktionsalltag bezahlt. Die einfache, sich wiederholende Arbeit verrichtet nun Daisy zuverlässig, während die Beschäftigten sich anspruchsvolleren Tätigkeiten widmen können.

Das ist der Cobot der Firma Möhling, den die Belegschaft liebevoll Daisy nennt. Foto: Ilka Kremer
Was sind Cobots?
Cobots, also Kollaborative Roboter, sind Industrieroboter, die gemeinsam mit Menschen arbeiten und im Produktionsprozess nicht durch trennende Schutzeinrichtungen abgesperrt sind. Sie verfügen über Sensorik, die Verletzungen verhindert, sodass etwa Sicherheitskäfige oder Zäune entfallen können. Das ermöglicht völlig neue Einsatzszenarien in kleinen Stückzahlen oder für wechselnde Aufgaben. Klassische Industrieroboter dagegen arbeiten meist in abgetrennten Käfigen und führen eine einzige, starre Aufgabe aus. Cobots sind zwar leistungsmäßig (geringer) schwächer (sie transportieren typischerweise nur wenige Kilogramm) und bewegen sich meist langsamer, doch punkten sie durch ihre hohe Flexibilität. Der Aufwand für Neuprogrammierungen ist bei Cobots deutlich geringer, weil Mensch und Cobot gemeinsam an einer Maschine arbeiten können, ohne dass umfangreiche Schutzvorkehrungen notwendig wären. (Quelle: Wikipedia)
Auszeichnung und Zukunft
Für seine innovative Abschlussarbeit wurde Maximilian Fries nun mit dem renommierten Dr.-Kirchhoff-Preis ausgezeichnet. Die mit jeweils 3.000 Euro dotierten Preise honorieren Abschlussarbeiten, die in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen entstehen und einen spürbaren Nutzen für den Mittelstand bringen.
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung“, so Fries. „Sie motiviert mich, als technischer Projektmanager weiter an wegweisenden Lösungen für Möhling zu arbeiten.“ In seiner neuen Position wird er künftig neben Daisy weitere technische Projekte verantworten. Geschäftsführerin Britta Hölper betont das familienunternehmerische Leitbild: „Bei Möhling setzen wir konsequent auf unsere jungen Talente und verbinden frische Ideen mit dem Erfahrungsschatz unserer langjährigen Mitarbeiter.“ Das Beispiel von Maximilian Fries zeige, wie wertvoll die Kombination aus jugendlichem Innovationsgeist und bewährtem Expertenwissen für den Mittelstand sein kann.