Die Lenne am Pragpaul ist aufgestaut, der Obergraben ist leergelaufen. Die Walzwerke Einsal sanieren das Wehr.
Fotos: Carsten Menzel
Altena/Nachrodt-Wiblingwerde. Der Obergraben der Lenne am Pragpaul ist vom Fluss derzeit abgetrennt und trockengelegt. Die Walzwerke Einsal lassen die Wehranlage sanieren.
Ein Bagger hat aus rund 40 so genannten Bigpacks, das sind hüfthohe, viereckige mit Erde gefüllte Plastiksäcke, am Zulauf in den Obergraben einen Damm gebaut. Das Wasser fließt daher derzeit nur auf der linken Seite der Lenne-Insel vorbei, auf der Seite unterhalb vom Knerling und der B 236. Der Obergraben ist bis auf einige große Pfützen trockengelegt.
Wer auf der B 236 (Hagener Straße) von Altena aus Richtung Nachrodt fährt, kann den Damm in der Lenne aus den weißen Bigpacks gut erkennen.
Der Grund für die ungewöhnliche Maßnahme: Die Walzwerke Einsal, denen der Obergraben gehört, lassen die in die Jahre gekommene Wehranlage sanieren.
„Das Einlaufbauwerk ist längst reparaturbedürftig“, erklärte Geschäftsführer Dr. Bodo Reinke von den Walzwerken Einsal auf Nachfrage von LOKALSTIMME.DE. Die Planungen für die Ausführung der Arbeiten liefen bereits seit Jahren; viele Behörden seien beteiligt bis hin zur Bezirksregierung in Arnsberg. Jetzt lägen alle Genehmigungen vor.
„Die Arbeiten erfolgen unter Berücksichtigung von Natur-, Umwelt- und Uferschutzbelangen„, stellte Dr. Bodo Reinke heraus. Es solle „so wenig Eingriffe wie möglich“ geben.
Dass die Lenne für einen April derzeit wenig Wasser führt, hat für den Start der Arbeiten keine Rolle gespielt. „Das Niedrigwasser spielt uns zwar in die Karten. Aber der Termin stand länger fest“, sagte Walzwerke-Geschäftsführer Reinke. Im Herbst oder Winter, wenn der Lenne-Pegel üblicherweise höher ist, wären die Arbeiten nicht möglich.
Dr. Bodo Reinke rechnet mit „mehreren Wochen“ für die Reparaturarbeiten, für die das Unternehmen einen sechsstelligen Betrag investiert.
Die Walzwerke Einsal sind ein klassisches, mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen der Region, das als Hersteller von (Edel-)Stählen und Sonderprofilen in alle Welt liefert. Der Betrieb hat seine Wurzeln im 17. Jahrhundert und geht auf den Helbecker Hammer zurück, der bereits die Kraft des Wassers nutzte.