UPDATE: Flugzeugabsturz in Plettenberg: Pilot (64) ums Leben gekommen

Dieses einmotorige Kleinflugzeug ist am Dienstag in Plettenberg abgestürzt.
Foto: Alex Talash

Plettenberg. Beim Absturz eines einmotorigen Kleinflugzeugs in Plettenberg am Dienstag ist der Pilot (64) ums Leben gekommen. Ein Anwohner hielt sich zum Zeitpunkt des Unglücks nur wenige Meter entfernt auf. So hat er den Absturz erlebt.

Update, Mittwoch 16.30 Uhr: Bei dem Flugzeugabsturz in Plettenberg am Dienstag ist ein 64 Jahre alter Mann aus Bochum ums Leben gekommen. Das berichtet die Polizei nach Abschluss der Untersuchungen am Absturzort. Der Mann war nach aktuellem Stand der Ermittlungen mit einem Ultraleichtflugzeug in Würzburg gestartet und sollte in Marl (Kreis Recklinghausen) landen. Ermittler der Polizei und der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) haben sich am Vormittag ein Bild von den Trümmern der Maschine gemacht. Demnach deuten alle Hinweise auf ein tragisches Unglück. „Ein Fremdverschulden ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen“, erklärt die Polizei. Damit übernimmt die BFU nun die weiteren Ermittlungen.

Medienberichten zufolge, soll der 64-jährige mit einem befreundeten Piloten nach Würzburg geflogen sein, um dort die Unglücksmaschine abzuholen. Mit dem Kauf des Ultraleichtflugzeug erfüllte er sich einen langersehnten Traum. Den Rückweg trat der Pilot aus Bochum dann alleine an, sein Freund flog zeitgleich mit der anderen Maschine zurück. Die Maschine sei in einem technisch einwandfreien Zustand gewesen, so die BFU-Ermittler. Warum der Rettungsschirm versagte, sei unklar.

Die abgestürzte, einmotorige Propellermaschine ist inmitten von Hecken und Büschen auf einem Privatgrundstück in Plettenberg aufgekommen. Foto: Dennis Echtermann

Ursprüngliche Meldung vom Dienstag: Auf Videos, die Augenzeugen gemacht haben und die in sozialen Medien kursieren, ist zu sehen, wie die Maschine relativ steil und anscheinend ungebremst über dem Plettenberger Ortsteil Ohle abstürzt. Das Motorflugzeug zieht dabei einen roten Stoff an Leinen hinter sich her. Dass es sich dabei um einen Fallschirm handelt, konnte die Polizei noch nicht bestätigen. Ob die Einsitzer-Maschine einen technischen Defekt hatte und der Pilot womöglich noch versucht hat, auszusteigen und sich mit dem Fallschirm zu retten, war am Abend ebenfalls noch völlig unklar.

„Die Ermittlungen werden – wie in solchen Fällen üblich – durch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, BFU, geführt“, teilte Polizeisprecher Marcel Dilling mit. Die Mitarbeiter der BFU werden demnach noch am Dienstagabend an der Absturzstelle erwartet.

Auf ein Privatgrundstück gestürzt

Die Absturzstelle liegt auf einem Privatgrundstück, in einem Garten. Das Wrack ist dabei größtenteils von Hecken und Büschen verdeckt, in die es gestürzt ist. Die Polizei hat den Bereich, auch unter Mithilfe der Feuerwehr, weiträumig abgesperrt. „Es handelt sich um einen Tatort“, erklärte Marcel Dilling.

Die Polizei hat unter anderem zur Beweissicherung Fotos aus einem Polizeihubschrauber gemacht; dazu war die „Hummel“ nach Plettenberg gekommen. „Detailliertere Angaben zu der mutmaßlichen Absturzursache sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich“, verwies Polizeisprecher Dilling auf die BFU.

Polizei und Feuerwehr haben den Bereich um die Absturzstelle in Plettenberg-Ohle weiträumig abgesperrt. Foto: Dennis Echtermann

Laut ersten Ziffern der Flugkennung fällt die Maschine in die Kategorie „motorgetriebenes Luftsportgerät“ und damit in die Klasse der Ultraleichtflieger. Die Maschine sei in einem „sehr schlechten Zustand“, so dass die Polizei am frühen Abend die vollständige Kennung noch nicht identifizieren konnte, berichtete Polizeisprecher Dilling am Unglücksort.

Mehrere Augenzeugen haben den Vorfall beobachtet und wurden von Rettungskräften betreut.