Altena. Ralf Linke will als Parteiloser bei der vorgezogenen Wahl für den Bundestag kandidieren. Dafür braucht er zunächst 200 Unterstützerstimmen. Am Dienstagabend suchte er diese im Café Ko in Altena.

Linke hatte zu einer Informationsveranstaltung mit musikalischer Begleitung in die bekannte Kneipe am Markaner eingeladen. Knapp 30 Interessierte fanden sich ein und 20 gaben ihm schließlich ihre Unterschrift. „Das war schön“, erklärte der 57-Jährige im Gespräch mit LOKALSTIMME.DE. Ziel des Abends: Linke stellte sich und seine Beweggründe sowie seine Werte vor, und ging mit den Gästen in den Dialog. Zwischendurch machte er zusammen mit seinem Bandkollegen Berthold Wagner (Das Erfolgsduo Hagen) Musik.

Das Erfolgsduo Hagen sind Ralf Linke (r.) und Berthold Wagner. Sie musizierten während der Infoveranstaltung zwischendurch. Foto: Hannes Linke

Ralf Linke, der ohne Parteizugehörigkeit in den Bundestag einziehen möchte, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bürgerinnen und Bürger direkt zu vertreten. „Ich will nicht in den Bundestag, um Macht zu haben, sondern um etwas für die Menschen zu bewegen“, verdeutlichte er. Seine politischen Grundsätze basieren auf dem deutschen Grundgesetz, den Menschenrechten und den Prinzipien der Vereinten Nationen. Besonders am Herzen liegt ihm die Einführung eines Vetorechts für Bürgerinnen und Bürger: Vor wichtigen Abstimmungen im Bundestag möchte er das Volk direkt einbeziehen. In Bürgerversammlungen sollen Themen vorab diskutiert werden, damit die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger entscheidet, wie er im Parlament abstimmt. Mit seinem engagierten und bürgernahen Ansatz möchte der parteilose Kandidat zeigen, dass Demokratie auch abseits klassischer Parteistrukturen gelebt werden kann.

Kritische Fragen

Während der Veranstaltung gab Ralf Linke Einblicke in seinen Werdegang und seine Motivation. Doch nicht alle Teilnehmenden teilten seine Visionen. Kritische Fragen zu seiner Haltung in Bezug auf weltweite Konflikte, Klimapolitik und Bildung zeigten, dass einige Gäste noch Klärungsbedarf sahen. Ein Teilnehmer bezeichnete Linkes Vorgehen gar als „Wischi-Waschi“. Trotzdem wertete der Kandidat den Abend als Erfolg. „Der Laden war gut gefüllt, und ich habe viele Menschen gesehen, die man sonst in Altena nicht trifft“, resümierte er. Nach der offiziellen Veranstaltung habe er viele intensive Gespräche führen können.

Unterschriften sammeln für die Kandidatur

Um überhaupt für den Deutschen Bundestag kandidieren zu können, benötigt Ralf Linke 200 Unterstützerunterschriften aus seinem Wahlkreis. Bisher hat er 130 gesammelt, davon 20 allein am gestrigen Abend. Rund 80 weitere Unterschriften sind durch Zusagen in Aussicht, doch wie viele davon tatsächlich zustande kommen, ist noch offen. Wer Ralf Linke unterstützen möchte, kann dies noch bis Sonntag tun. Interessierte können ihn per E-Mail unter ralf@linkenet.de  kontaktieren. „Ich komme auch persönlich vorbei, um die Unterschrift abzuholen“, verspricht Linke.