Altena. “Ein echt steiles Ding, das hätten wir nie gedacht”, so beschreibt Yvonne Waschke den Erfolg der Altenaer Band “Lenniac”. Eigentlich wollte die sechsköpfige Formation nur ein bisschen Musik machen und ein bisschen auftreten. Jetzt aber ist der Terminkalender für dieses Jahr schon prall gefüllt und für 2025 gibt es mehrere Anfragen.
Yvonne Waschke, Nico Koslowski, Henning Marquardt, René Heimowski, Marcel Reischl und Alexander (Alex) Schmitz sind “Lenniac” und als Party-Band seit 2021 unterwegs. Musik macht jeder einzelne bereits seit vielen Jahren. Geprobt wird einmal pro Woche, vor besonderen Auftritten werden Sonderproben eingeschoben. lokalstimme.de besuchte die Band jetzt in ihren “heiligen Hallen” und erlebte die Musiker hautnah und ungeschminkt.
Der Probenraum hat den Charme eines in die Jahre gekommenen Wohnzimmers und bietet gerade so viel Platz, dass die sechs Bandmitglieder, alle Instrumente und das ganze technische Equipment hineinpassen. Nein, Moment: zwei, drei Getränkekisten und eine Keksdose finden auch noch Platz. “Hallo, hallo”, es ist kurz nach halb acht am Abend – “erstmal ankommen”. Sängerin Yvonne und Sänger Nico packen ihre Mikrofone aus, Alex und Marcel richten ihre Gitarren ein, René sitzt schon auf dem Hocker vor seinem Schlagzeug und Henning kommt gerade mit seinem Bass zur Tür hinein.
Mittlerweile 100 Songs im Repertoire
100 Songs hat die Band mittlerweile im Repertoire, etwa 60 davon füllen jeweils ein Konzert. In den Proben findet sich jeder Song mal wieder, einige auch öfter. Denn kompliziertere Stücke, bei denen es manchmal ein wenig hakt, sollen beim nächsten Gig sitzen. Heute Abend geht es los mit “Alles nur geklaut” von den Prinzen. Frontfrau Yvonne übernimmt den Part von Prinzen-Sänger Tobias Künzel und überzeugt mit ihrer Power-Stimme. Unterstützt wird sie von Frontmann Nico und den beiden Backgroundsängern Marcel und Henning.
Yvonne und Nico singen mal im Duett, mal solo und entscheiden das Wie sehr einvernehmlich. “Wir sagen uns, wenn wir einen Song lieber alleine singen möchten. Denn wenn es einfach mein Song ist oder Nicos Song, dann würden wir uns nicht wohlfühlen, wenn der andere da reinsingt”, erklärt Yvonne. So übernimmt Nico bei “Don’t you” von Simple Minds die Rolle des Leadsängers und vertritt Jim Kerr gebührend.
Produktiv: Proben ohne Pause
Rund drei Stunden lassen “Lenniac” den Probenraum beben, und zwar ganz diszipliniert. “Wir wollen einfach spielen und proben ohne Pause”, beschreibt Henning den Ablauf. Manchmal seien sie dabei so produktiv, dass ein neu einstudierter Song mega gut klappe und direkt auf die Bühne gebracht werden könne. “Dann sind wir so geflasht, ich kann manchmal zu Hause gar nicht einschlafen”, erzählt Schlagzeuger René, der bei dem Simple Minds-Klassiker seine Drum Sticks fliegen lässt.
Im Probenraum gibt es zwar Notenständer, aber es gibt keine Notenblätter. “Wir spielen nicht nach Noten, sondern nach Gehör. Die Tonlage der Songs kennen wir, die Akkordfolge ergibt sich dann daraus”, verdeutlicht Bassist Henning. Und auch Sängerin und Sänger haben die Songtexte im Kopf. Denn: “Wir wollen ja mit dem Publikum in Kontakt sein und nicht ständig auf einen Zettel oder ein Tablet schauen, um den Song singen zu können”, so Nico. Zudem sei es großartig, die Songs im Kopf zu haben, um flexibel und spontan reagieren zu können. Für jeden Auftritt stelle die Band zwar eine Set-Liste zusammen, aber die sei eben nur ein grober Fahrplan und werde der Stimmung des Publikums angepasst.
Gigs im gesamten Märkischen Kreis
Das, was “Lenniac” bietet, kommt sehr gut an und gefällt den Leuten so gut, dass die Band sehr oft gebucht wird. Und zwar nicht nur in Altena, sondern im gesamten Märkischen Kreis. Wer die Sechs erleben möchte, hat bereits am 16. März dazu wieder Gelegenheit: Lenniac spielt um 20 Uhr in Nanni’s Kirchhahn an der Fuelbecker Straße 160 in Lüdenscheid. Weitere Termine gibt es auf der Website der Party-Band. Vielleicht hat sich bei einem der nächsten Auftritte die Band vergrößert, denn derzeit sucht Lenniac einen Keyboarder/ eine Keyboarderin. “Ihn oder sie brauchen wir unbedingt, aber es muss passen”, sagt Alex.
Fotos: Ilka Kremer