Altena. Der Kulturausschuss des Märkischen Kreises hat die Erhöhung der Eintrittsgelder für die Museen der Burg Altena und das Deutsche Drahtmuseum gegen die Stimmen der CDU und Enthaltung der FDP jetzt mehrheitlich abgelehnt.
Zur Ausgangslage: Im vergangenen Jahr hatte die Kreisverwaltung der Kreispolitik den Vorschlag gemacht, bei den Museen auf Eintrittsgelder zu verzichten. Eine Entscheidung wurde von der Politik auf den Kreistag verschoben. Als eine Maßnahme zur Haushaltskonsolidierung hatte die CDU-Kreistagsfraktion im Kulturausschuss am 8. November einen Antrag eingebracht. Die Kreisverwaltung sollte der Politik Vorschläge für eine angemessene Anpassung der Entgelte für die Museen und des Kreisarchivs unterbreiten. Während der Antrag im Kulturausschuss und im Kreisausschuss mehrheitlich abgelehnt wurde, erhielt er im Kreistag am 7. Dezember 2023 unerwartet eine Mehrheit.
Eintritt sollte einen Euro teurer werden
Für die Sitzung des Kulturausschusses am 21. Februar 2024 stellte die Kreisverwaltung ihre Vorschläge für eine moderate Anhebung der Eintrittsgelder für die Museen, darunter auch die Luisenhütte Wocklum, vor. Dabei hatte die Verwaltung die Preissteigerungsraten seit den letzten Entgeltanpassungen in 2015 für die Museen einberechnet. So sollte der Preis beispielsweise für die Kombikarte für die Burg Altena und das Deutsche Drahtmuseum von sechs auf sieben Euro erhöht werden.
Auf Nachfrage der Politik erläuterte Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper erneut, dass durch den hohen Personalaufwand bei der Vereinnahmung (Führung einer Handkasse, Vier-Augenprinzip beim Zählen, Einzahlung und Buchung bei der Kreiskasse etc.) von den Eintrittsgeldern für die Museen nur wenige Cent übrigblieben. Hinzu komme, dass das aktuelle Kassensystem, das wegen des Burgaufzugs gemeinsam mit der Stadt Altena betrieben wird, technisch nicht den komplexen Anforderungen des Museumsbetriebs entspreche und ständig zu Ausfällen und Problemen führe, was wiederum viel Personal binde.
Neues Kassensystem würde etwa 100.000 Euro kosten
Ein neues Kassensystem müsse ausgeschrieben werden, so Dienstel-Kümper weiter. Die Kosten schätzt Detlef Krüger, Fachdienstleiter für Kultur und Tourismus, nach ersten Gesprächen mit drei in Frage kommenden Anbietern auf etwa 100.000 Euro. Die topographische Lage, die dicken Mauern der Burg Altena, der Aufzugsschacht und die reine Funkverbindung zum Deutschen Drahtmuseum stellten große Herausforderungen dar. Auf Nachfrage der SPD-Kreistagsfraktion bestätigte Barbara Dienstel-Kümper, dass auch mit einer Erhöhung der Eintrittsgelder auf längere Sicht kein Plus zu erwirtschaften sei, wenn das neue Kassensystem angeschafft würde, weil sich dieses zunächst amortisieren müsse.
Die SPD-Kreistagsfraktion will nun für den Kreisausschuss einen Antrag formulieren, das Kassensystem abzuschaffen und den Eintritt in die Museen frei zu stellen. Die CDU-Fraktion erklärte, dass eine Gebührenaussetzung angesichts der angespannten Haushaltslage und der Kreisumlage ein falsches Signal an die Städte und Gemeinden sei.