Altena. Jetzt hat die Vollsperrung der Autobahn A 45 bei Lüdenscheid auch offiziell die Politik in Altena erreicht: CDU- und SPD-Fraktion wollen, dass sich am Montag (13. Dezember) der Stadtrat auf seiner Sitzung mit der Sperrung beschäftigt und stellen dabei die Folgen für den Verkehr in Altena in den Mittelpunkt.
Dabei kommt die gesperrte Sauerlandlinie ganz kurzfristig auf die Tagesordnung der Ratssitzung: Am Wochenende hat CDU-Fraktionschef Helmar Roder, im Namen von CDU und SPD, Bürgermeister Uwe Kober angeschrieben und die Aufnahme eines Tagesordnungspunkts „Resolution zur Sperrung der A 45“ beantragt. Dass das Thema es in die Tagesordnung am Montag schafft, gilt als sicher.
Einerseits wollen die beiden großen Parteien, dass sich die Burgstadt der Resolution des Kreistags aus der vergangenen Woche anschließt, damit das Papier weiter an Gewicht zulegt. Zusätzlich weisen CDU und SPD in Altena auf die Folgen hin, die die Sperrung für den Verkehr in der Burgstadt mit sich bringen werde.
Lkw-Durchfahrverbot durchsetzen
Die beiden Parteien fordern, dass „Durchfahrtsverbote für den Schwerlastverkehr konsequent umgesetzt werden, insbesondere im Bereich des Hemecker Weges und auf den Zufahrten über den Großendrescheid ist schon die Anfahrt durch Lkw zu verhindern“. Die Straßen dort seien für den Lkw-Verkehr nicht ausgelegt und die Anwohnern würden „unzumutbar im Mitleidenschaft gezogen“, begründen sie ihre Forderung.
Weiter weisen CDU und SPD auf die Auswirkungen auf Altena hin, sobald die B 236 (Werdohler Straße) am Ortsausgang Richtung Werdohl wieder für den Verkehr freigegeben wird und als überörtliche Ausweichroute genutzt werden könnte. Sobald die B236 wieder befahrbar wird, werde sich die Sperrung der A45 „noch deutlicher“ für Altena bemerkbar machen: „Der Verkehr weicht über die A46 und B236 aus“, befürchten die Ratsfraktionen. Derzeit ist die B 236 nach wie vor seit der Flutkatastrophe im Juli gesperrt, weil Schäden an einer Gasleitung und der Straße beseitigt werden.
„Bricht der Verkehr völlig zusammen“
Weiter heißt es in dem Resolutionsentwurf, dem sich der Stadtrat anschließen soll: „Der Rat der Stadt Altena erwartet, dass trotz der – nachvollziehbaren – Fokussierung auf die Sanierung der Rahmedetalbrücke die notwendigen Arbeiten auf den Zufahrts- und Durchgangsstraßen Altenas zeitnah ausgeführt werden.“ Damit gehen Union und Sozialdemokraten u. a. auf das Nadelöhr der B 236 in der Nachbargemeinde Nachrodt-Wiblingwerde ein. Ihre Befürchtung: „Müsste beispielsweise die Lennebrücke in Nachrodt-Wiblingwerde gesperrt werden, bräche der Verkehr völlig zusammen.“ Die zuständigen Behörden sollen auch abseits der Autobahn die Projekte vorantreiben und für Verkehrsfluss sorgen.
Die A 45 als wichtige Nord-Süd-Verbindung und auch Pendlerstrecke ist seit mehr als einer Woche zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord in beiden Richtungen wegen Schäden an der Rahmedetalbrücke gesperrt. Für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen soll der Abschnitt nach Ausbesserungsarbeiten an der Brücke in drei bis vier Monaten wieder geöffnet werden; Lkw können die Strecke erst wieder befahren, wenn die Rahmedetalbrücke neu gebaut wurde – was Jahre dauern wird.
Winterdienstgebühren sollen steigen
Die Sitzung des Stadtrats beginnt am Montag (13. Dezember) um 17 Uhr und ist öffentlich; wegen der Corona-Pandemie und der Hygieneregeln findet die Sitzung im Festsaal des Hauses Lennestein (Werdohler Straße) statt.
Zu Beginn gibt es die Gelegenheit für Anwohner/innen Fragen zu stellen; in den anschließenden Tagesordnungspunkten geht es auch um die Grund- und Gewerbesteuersätze für 2022 und die Straßenreinigungsgebühren. Während die Steuersätze nicht angehoben werden sollen, ist bei der Straßenreinigung eine Erhöhung vorgesehen. Für ein 25 Meter breites Grundstück erhöht sich die Jahresgebühr von bisher 22 auf 31,50 Euro (Klasse W 2, Räumung der Fahrbahn durch die Stadt, Räumung der Gehwege durch die Anlieger).
Titelfoto: Autobahn Westfalen