Altena. Aussteller, Gäste, Einzelhändler und Veranstalter ziehen am Ende der „Altenaer Wintermeile“ ein durchweg positives Fazit über den Ersatz zum üblichen Weihnachtsmarkt. Am Samstag (12. Dezember) ist die Erstausgabe der „Wintermeile“ eine Woche früher als vorgesehen beendet worden.
„Die ,Wintermeile‘ hat unsere Erwartungen genau erfüllt: Sie hat Besucher und Kunden in die Innenstadt geholt, ohne gegen die Corona-Auflagen zu verstoßen“, erklärte Alexander Schmitz, Vorsitzender vom Stadtmarketingverein, der gemeinsam mit der Stadtverwaltung die „Wintermeile“ veranstaltet hat, am Samstagabend kurz vor Veranstaltungsende. Schmitz: „Das war eine runde Sache. Ich habe nur positive Reaktionen von Kunden und Ausstellern gehört“.
Ob die „Altenaer Wintermeile“ nach der Erstausgabe ein Modell auch für das kommende Jahr sein und damit den klassischen Weihnachtsmarkt am 2. Advents-Wochenende ersetzen könnte, darauf wollte sich Schmitz noch nicht festlegen. Aber: „Vielleicht machen wir eine ,Ostermeile‘ im Frühjahr.“
Bummel über die Meile und zur Burg
War der Besucherandrang am Samstagnachmittag überschaubar, berichteten Aussteller und Einzelhändler von einer guten Resonanz bereits am Samstagvormittag. Und mit Einsetzen der Dämmerung zog das Besucherinteresse noch einmal an und die Lenne- und Kirchstraße füllten sich: Viele verbanden den Bummel entlang der „Wintermeile“ und der geöffneten Geschäfte mit einem Blick oder dem Besuch der im „Glanzlicht“ in Szene gesetzten Burg hoch über der Fußgängerzone. Etliche der Besucher waren erkennbar mit Fotoapparat und Kameraausrüstung ausgestattet.
„Die ,Wintermeile‘ hat die Innenstadt belebt“, waren sich auch Paul Bludau vom Kreativkreis Neuenrade und Tanja Beil („Nähhexe“) einig: Die beiden teilten sich mit Holzspielzeug und selbstgenähten und bedruckten Textilien einen der Pop-Up-Stores in der Lennestraße. Und auch die beiden Aussteller waren zufrieden: „Daumen hoch“, zeigte Paul Bludau sein Fazit. Und Tanja Beil hat sogar „Nachtschichten eingelegt, um nachzulegen“: So gut lief der Verkauf. Allein die Donnerstage wären eher enttäuschend gewesen: Trotz – oder gerade wegen – des Wochenmarkts sei die Kundenresonanz spürbar geringer gewesen.
„Gute Alternative zum Weihnachtsmarkt“
„Das ist gut gelaufen“, urteilte auch Friedrike Haar von Zetzmann & Bröer über die „Altenaer Wintermeile“ und sprach von einer „guter Resonanz“ auch für ihr Geschäft in der Lennestraße. Mit ihrem Sortiment – Haushaltswaren für Küche & Co. sowie Werkzeuge und Heimwerkerbedarf – habe sie vielleicht auch das Kundeninteresse in Corona-Zeiten besonders getroffen: „Die Menschen haben mehr Zeit als sonst“, so Friederike Haar.
„Am Vormittag war der Andrang so groß, dass die Warteschlange bis draußen ging und die Kunden warten mussten“, berichtete Gerlinde Fuhrmann von der Buchhandlung Katerlöh an der Kirchstraße vom letzten „Wintermeile“-Wochenende. Sie habe nur positives von den Kunden über die Veranstaltung gehört und sagt: „Das war eine gute Alternative zum Weihnachtsmarkt!“
Ein bisschen Normalität in merkwürdigen Zeiten
Und auch der Gasthof Spelsberg, der von der Höhe des Großendrescheids eine Außenstelle in einem der Pop-Up-Geschäfte in der Lennestraße bezogen hatte, war zufrieden. Juniorchef Kai Spelsberg zeigte auf die weitgehend leer geräumten Regale im Kühlschrank. „Potthucke und Wildgulasch sind richtig gut weggegangen“. Die Speisen wurden verpackt verkauft; ein Verzehr war wegen der Corona-Auflagen vor Ort nicht möglich. Der Himbeer-Frucht-Glühwein durfte ausgeschenkt, musste aber in Entfernung vom Pop-Up-Geschäft getrunken werden.
Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts kontrollierten am Nachmittag die Einhaltung der Maskenpflicht in der Innenstadt und hatten kaum von Verstößen zu berichten.
Die vielleicht treffendste Einschätzung zur „Altenaer Wintermeile“ lautete so: „Man hat ein bisschen Normalität spüren können“ – trotz aller Einschränkungen und Auflagen.
Die „Altenaer Wintermeile“ hätte noch bis zum kommenden vierten Adventswochenende gehen sollen. Bereits am Freitag (11. Dezember) hatte der Stadtmarketingverein das vorzeitige Ende mit Blick auf den harten Lockdown verkündet.