Altena. Im Bemühen, die Ausbreitung der Infektionen mit dem Corona-Virus einzudämmen, hat die Stadtspitze um Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein am Montagvormittag (16. März) weitreichende Maßnahmen bekanntgegeben: Das öffentliche Leben ist bis zum 19. April nahezu stillgelegt.
Die Stadt schließt sich den Empfehlungen und Vorgaben an, die das Land Nordrhein-Westfalen bereits am Wochenende gemacht. In einer Allgemeinverfügung ist für die Burgstadt seit Montag (16. März) festgelegt:
- Sämtliche öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit mehr als 15 Teilnehmern sind ab sofort (16. März) untersagt. Darunter fallen auch Gottesdienste, Freizeit- und Sportveranstaltungen wie auch die angekündigte Kirmes oder Brauchtumsveranstaltungen wie Osterfeuer. Die Kletterwelt Sauerland in Rosmart ist von der Verfügung ebenfalls betroffen.
- Bars, Clubs, das Kino, Museen und zwar unabhängig von ihrer Trägerschaft, Fitnessstudios, Prostitutionsbetriebe sowie das Frei- und Hallenbad sind geschlossen bzw. müssen schließen; Zusammenkünfte in Wettbüros und Spielhallen sind einzustellen.
- Alle städtischen Veranstaltungsorte, also Burg Holtzbrinck, das Begegnungszentrum Freiheit 26, der Generationentreff Knerling, die Stadtbücherei und die Touristen-Information, sind ab sofort geschlossen. Auch der Erlebnisaufzug zur Burg stellt den Betrieb ein.
- Außerschulische Bildungseinrichtungen, wie Musik- und Volkshochschule, sind geschlossen.
- Restaurants und Gaststätten mit Speiseangebot – dazu zählen auch Eisdielen – , sowie Hotelbetriebe, die Speisen für die Übernachtungsgäste anbieten, dürfen geöffnet bleiben, müssen aber sicherstellen, dass ein Mindestabstand zwischen den Tischen von zwei Metern sowie die verschärften Hygienevorgaben eingehalten werden. Außerdem müssen die Betriebe die Namen und Anschriften der Gäste festhalten, falls von ihnen später einer erkrankt und Kontaktpersonen ermittelt werden müssen.
- Der Wochenmarkt (jeweils donnerstags in der Fußgängerzone/Kirchstraße) darf weiterhin stattfinden, da er als Einkaufsmöglichkeit zur Daseinsvorsorge beiträgt.
Die Einschränkungen gelten zunächst bis zum 19. April, also bis zum Ende der Osterferien. „Vielleicht können die Vorgaben dann gelockert werden“, so Bürgermeister Hollstein; dies sei aber von der Entwicklung der Ansteckungszahlen abhängig.
Hollstein kündigte zudem an, dass Verstöße gegen die Verfügung geahndet würden. Nicht nur die städtischen Mitarbeiter achteten auf die Einhaltung, sondern auch die Polizei.
„Eine der schwierigsten Situationen seit Ende des Zweiten Weltkriegs“
Bürgermeister und Verwaltungsspitze appellieren an die Bevölkerung, sich an die getroffenen Maßnahmen zu halten – aus Solidarität und um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. „Es könnte jeden einzelnen treffen“, warb Hollstein um Verständnis und schloss sich in der Bewertung NRW-Ministerpräsident Armin Laschet an: „Wir befinden uns in einer der schwierigsten Situationen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“.
Gemeinsam mit der Leiterin des Ordnungsamtes, Ulrike Anweiler, Anette Wesemann vom Stellwerk und Stadtkämmerer Stefan Kemper, informierte Hollstein über das Maßnahmenpaket. Gleichzeitig stellte die Runde auch eine Hilfsaktion vor, mit der insbesondere alleinlebenden und älteren Menschen aktuell geholfen werden kann.